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FRODL, ZBORIL und DOSTAL aus Alt-Rowen bei Markt Türnau
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Marks |
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Re: FRODL, ZBORIL und DOSTAL aus Alt-Rowen bei Markt Türnau.
Verfasst am: 27.11.2007, 23:42
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Marks hat Folgendes geschrieben: |
Franz FRODL ...Sohn des Johann FRODL ...und seiner Gattin Johanna ZBORIL ..., Tochter des Jakob ZBORIL ..., „Getuzner in Bechemir (Plechtinetz ?)“
heiratet 1840 in Braunölhütten
Anna DOSTAL ..., Tochter des Franz DOSTAL ... und seiner Gattin Johanna KAUKAL ..., Tochter des Jakob KAUKAL (KOUKAL) ..., Schmid in Hranicek.
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Hallo Gisela und Thomas,
als erstes Danke für Eure Überlegungen, gestern in Zamrsk kam mehr Licht in die Sache;
der oben erwähnte Jakob ZBORIL „Getuzner in Bechemir (Plechtinetz ?)“ hat sich herausgestellt als "Galizner / Galuzner von Prosen", später auch als Gärtler bezeichnet; interpretiere den Eintrag also aus Briesen stammen, oder? Die Bezeichnung Galizner / Galuzner, welche bei anderen Personen auch vorkommt, habe ich sonst aber noch niergendwo gefunden, gehe also vorerst noch von der Bedeutung, die später erwähnt wird - also Gärtler - aus.
Giselas Vermutung betreffend einen undeutlich genannten/verhörten Herkunftsort - wenn auch in Deutsch - dürfte also scheinbar stimmen.
Bei den Eltern von Anna DOSTALs Eltern gabs die größere Überraschung: aus den Namen Franz und Johanna (aus dem Trauungs-Index stammend, und dort eindeutig falsch wiedergegeben) wurden bei Einsicht in den tatsächlichen Eintrag: Bartl (also Bartholomäus) und Mariana;
und aus dem Schmid wurde der "Schenk" (Schankbetreiber);
Soviel zum Thema Verläßlichkeit von Indices und eigenen "Verlesern"
Ob Briesen wirklich stimmt, läßt sich zum Glück, wegen der außergewöhnlich guten Dokumentation durch Tabery, hoffentlich rasch verifizieren.
Danke nochmals für Eure Mithilfe,
LG Markus
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Giselap |
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"Galizner / Galuzner von Prosen".
Verfasst am: 28.11.2007, 02:07
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Hallo Markus,
zunächst einmal herzlichen Dank für die Infos zum neuesten Stand der Dinge. Auch ich bin schon einmal über 'Brosen' als Herkunftsort gestolpert -ich glaube das war in einer US-Einwandererliste- und hatte da ebenfalls gleich an Briesen gedacht. Hab's dann aber nicht weiter verfolgt, da die betreffende Person nicht zu meinen engeren Vorfahren zählte, und den Ort ersteinmal so übernommen wie er seinerzeit aufgeschrieben wurde. Bin also gespannt, ob "Dein" Brosen tatsächlich mit Briesen identisch ist.
Bei dem Wort "Galuzner" erscheint vor meinem inneren Auge übrigens sofort die Bezeichnung Chalupner, die z.B. in alten Grundbucheintragungen oft als Berufsbezeichnung auftaucht, was ja wohl so etwas ähnliches wie ein Häusler gewesen sein dürfte, der sich in Deinem Fall dann ja später durchaus zum Gärtler "emporgearbeitet" haben könnte.
Ist aber auch nur wieder so eine Idee "aus dem Bauch heraus" und muß überhaupt nicht stimmen.
Nächtliche Grüße aus einem ziemlich kalten, aber leider schneefreien Hamburg,
Gisela
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Thomas |
Moderator
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Chalupner.
Verfasst am: 28.11.2007, 15:50
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Hallo Markus,
an Chalupner hatte ich auch sofort gedacht. Das Ch hast Du als G gelesen und das p als z. Die Buchstaben h, p und z haben alle eine Unterschlinge. Chalupner kommt aus dem Tschechischen und bedeutet – wie Gisela schon sagte – Häusler und wurde im Deutschen auch benutzt.
Hast Du den Franz Frodl (geb. ca. 1815) gefunden?
Mit bestem Gruß
Thomas
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Giselap |
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Chalupner - Randbemerkung.
Verfasst am: 28.11.2007, 16:30
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Hallo Thomas,
der Chalupner bewohnt ja wohl ein(e) Chalupe, nehme ich mal an, oder?
Naja, ich habe jedefalls immer große Mühe, mich bei diesem Wort von dem Gedanken an ein kleines, vor sich hindümpelndes Hausbötchen zu lösen, da auf deutsch eine Schaluppe ja so ein einmastiges Küstenfahrzeug / Schiffsboot ist.
Trübe Novembergrüße aus Hamburg,
Gisela
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Marks |
Foren-Neuling
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Verfasst am: 28.11.2007, 22:57
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Hallo Gisela,
ich habe neben der Schreibweise "Prosen" auch "Bresen" zum gleichen Herkunftsort gefunden, darum bin ich mir mit Briesen diesmal ziemlich sicher. Den Tabery habe ich gestern schon bestellt, hoffe dort fündig zu werden.
Hallo Thomas,
ich habe leider immer noch nicht den Taufeintrag von Franz FRODL (geb. err. 1818) gefunden - und zwar weder in Türnau, noch in Braunölhütten, wo aber 1825 der Taufeintag seines jüngeren Bruders Anton (auch in Alt-Roven Nr. 21) zu finden ist, in weiterer Folge auch beider Trauungseintragungen. Nun eine reine Vermutung: Sowohl die Trauung seiner Eltern, als auch auch sein Taufe fanden in Briesen statt ? Eine andere Möglichkeit fällt mir zur Zeit nicht ein, zumal der Name ZBORIL, "Mädchenname" seiner Mutter, in Alt-Roven und Umgebung zu jener Zeir überhaupt nicht zu finden ist, und weder in Alt-Roven der Name FRODL / FRODEL noch die Nr. 21 überhaupt zu finden sind.
LG aus Wien an Euch beiden
Markus
P.S.: den Chalupner nehme ich gerne unwidersprochen an
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Giselap |
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Geburtsort Franz FRODL.
Verfasst am: 29.11.2007, 04:46
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Hallo Markus,
bei einer solchen Elternkonstellation
Zitat: |
Franz FRODL (geb. ca. 1815), [...] Sohn des Johann FRODL (geb. ca. 1780), Inmann in Alt Rowen und seiner Gattin Johanna ZBORIL (geb. ca. 1780), |
könnte der Franz F. nahezu überall in der näheren und evtl. sogar auch weiteren Umgebung geboren worden sein!
Ich bin hier zwar nicht die große Expertin in Sachen "Geschichte des Alltagslebens im Schönhengstgau vor 1850", aber im "Speckgürtel" um Hamburg herum kenne ich mich dahingehend ziemlich gut aus und könnte mir vorstellen, daß es im Schönhengstgau ganz ähnlich war.
Also, hier im Norden rangierte ein Inmann (Inwohner) noch unter dem Häusler, arbeitete er in der Regel doch "nur" als Dienstknecht (d.h. also wenn er Pech hatte nur saisonal) auf einem Hof, hatte daher noch nicht einmal einen "eigenen Schornstein", und mußte daher meistens den Hof bei Saisonende wieder verlassen, so daß einem sochen jungen Paar wie o.a. sogar die Heiratserlaubnis seitens des Grundherrn u.U. verweigert werden konnte, egal z.B. wieviele gemeinsame Kinder es bereits gab. Außerdem waren solche Inwohner-Paare mehr noch als Häuslerehepaare besonders in jüngeren Jahren relativ mobil, immer in der Hoffnung auf eine gemeinsame Arbeitsstelle und somit auch einen gemeinsamen Wohnsitz auf demselben Hof, um sich dann möglichst irgendwann wenigstens als Häusler irgendwo längerfristig niederlassen zu können.
Solche Lebensumstände führten nun nicht selten dazu, daß besonderes die ersten Kinder ganz unterschiedliche Geburtsorte haben konnten ( das kann durchaus auch das Elternhaus von Braut oder Bräutigam sein), die man zu allem Übel leider eben auch selten erraten oder mit großer Sicherheit annehmen kann. Die ärmsten der Armen waren also wie heute auch gezwungen, der Arbeit und/oder dem verfügbaren Wohnraum hinterherzuziehen. Die mußten schon ziemlich fleißig und vor allem flexibel sein, um nicht doch noch irgendwann im Armenhaus zu landen!
Kommt uns das nicht irgenwie bekannt vor?
Nächtlicher Gruß aus Hamburg,
Gisela
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