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Herleitung des Dorfnamens
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Steini

Foren-Nutzer

Beiträge: 64
Anmeldedatum: 06.06.2009
Wohnort: Frankfurt (Oder)
Beitrag Herleitung des Dorfnamens. Verfasst am: 09.01.2011, 20:04    
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Hallo Forum,

weiss jemand, wie sie der Dorfname einer Person zusammensetzte ? Wurde dieser vererbt bzw. kann man aufgrund des Dorfnamens auf eine Verwandtschaft schließen ? Ein Beispiel aus Schirmdorf:

Mein Vorfahre Josef DEMEL * 1845, Dorfname Loselfeser übernimmt 1873 von der Witwe Theresia DEMEL den Hof Schirmdorf Nr. 44. Diese hatte ihn bereits 1856 von Ihrem Mann Josef DEMEL, Dorfname Losel übernommen. Kann man aufgrund der Dorfnamens darauf schließen, dass Josef und Theresia DEMEL die Eltern von Josef * 1845 waren ?

mfg


Andy
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Langer Theodor

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Beiträge: 559
Anmeldedatum: 12.01.2008
Wohnort: Bayerisch Schwaben
Beitrag Aw.: Herleitung des Dorfnamens. Verfasst am: 18.01.2011, 15:28    
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Hallo,
das System der Dorfnamen ist kein homogenes Gebilde, es ist lediglich der Ausdruck einer Gesellschaft, bei der der vererbte Familienname, den man nur bei schriftlichen Geschäften, das heißt fast nie, brauchte, eine nur untergeordnete Rolle spielte.
Dorfnamen mußten ihren Träger prägnant benennen, daß er auch von allen identifiziert wurde. Die Namen waren dabei sowohl Personen bezogen als auch Haus bezogen und keineswegs immer über längere Zeit konstant. Haus bezogene Namen hatten natürlich meist längeren Bestand als Personen bezogene, insbesondere wenn es sich um weithin bekannte große Höfe handelte.
Mein Großvater trug den Dorfnamen Longer Theder(langer Theodor), da er auffallend groß war und Theodor hieß. Mit dem Ausdruck "beim longen Theder" bezeichnete man somit das ganze Anwesen.
Mein Ururgroßvater war Eigentümer eines Hofes der den Namen Kanner trug, diesen trug damit auch mein Ururgroßvater, da der Hof allgemein unter diesem Namen bekannt war. Seine Tochter Theresia heiratete auf ein benachbartes Kleinhaus das dadurch den Dorfnamen Kannerbanzl erhielt.
Das Anfügen von Vornamen an einen bestehenden Dorfnamen zur Bezeichnung eines Kindes war durchaus üblich, ohne aber im Umkehrschluss sagen zu können, daß es sich immer um einen Sohn/Tochter des Hofbesitzers handeln mußte.
Ein Kannerfranz ist also ein Franz der in enger Verbindung zum Kannerhof steht, das kann der Sohn des Besitzers, aber genauso auch ein auf dem Hof lebender lediger Bruder des Bauern sein.
Diesen Namen trug er auch nicht unbedingt sein ganzes Leben. Trat z.B. ein auffälliges Gebrechen ein, konnte es sein, daß er damit prägnanter zu beschreiben war und ein Name wie Buckelfranz die Bezeichnung Kannerfranz ablöste.
lt
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