Rudelsdorf

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Moderator: Markus

Werner
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Beitrag von Werner »

Hallo Diana,

Wir haben gemeinsame Vorfahren, aber bei deren Nachfahren trennen sich unsere Wege. Kein Wunder bei der Vielzahl von Kunz und Rob in Rudelsdorf. Wir sollten uns austauschen. Schreib oder schick mir was Du hast und was Du brauchst. Auch die Zeiner kannst Du einbeziehen. Meine Großmutter war ein Zeiner Tochter aus der Zeinermühle.
Übrigens im SchönhengstForum gibt es einen Beitrag von mir bei Kreis Landskron "Rudelsdorfer Familien ABC" wo die Familien Rob und Zeiner kurz beschrieben werden.

Die Vorfahren des Mathias sind demnächst am Weg zu Dir in einem PDF.
Was hast Du Näheres zu Deine beiden Franz? In meiner Geschichte von Rudelsdorf habe ich einen Franz sen. Kunz, der 1939 Besitzer von Nr. 186 war. Ist das einer von Deinen?

Liebe Grüße aus Wien
Werner
Kunz-Kraus-Miessler
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Beitrag von Kunz-Kraus-Miessler »

Guten Morgen Werner,

Ja, dein Familien-ABC hatte ich auch schon entdeckt. Auf der urururgroßmütterlichen Linie sind es bei mir dann die Robs und der Nr. 55 und der letzte, den ich momentan habe ist der Franz Zeiner aus der Mühle über seine Tochter Theresia Zeiner. Wenn du hier noch weitere Einblicke hast, würde ich mich freuen, darüber zu lesen.
Wer weiß, vielleicht trennt es uns bei den Nachfahren doch nicht so sehr?

Jedoch, mein Ururopa Franz Kunz ist 1897 nach Aussig umgezogen, wo dann auch die restliche Familie dazukam (Kraus und Mießler, Burian sollte ich auch noch erwähnen. Insofern — und weil er wohl ein uneheliches Kind war (keine Angabe des Vaters in der Geburtsmatrik) — ist es recht schwierig, über die Zeit danach einen Ansatz zu finden. Weißt du zufällig, ob die Volkszählung von 1900 für Rudelsdorf online verfügbar ist?

Übrigens ist mein Großonkel, natürlich auch ein Franz, mit seiner ersten Frau Aussig nach Wien verzogen, so habe ich auch da im Umland noch eine Großcousine bzw. einen der in Österreich bekannteren Kunzens in der Verwandschft.

Liebe Grüße aus München
Diana
Kunz-Kraus-Miessler
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Beitrag von Kunz-Kraus-Miessler »

Noch ein Nachtrag:
Die letzten, die ich in Rudelsdorf verorten kann, sind meine Ururgroßoma Anna Kunz, geb. 12.07.1848, Nr. 52, und ihr Bruder Franz Joseph, geb. 19.06.1850.

Viele Grüße
Werner
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Beitrag von Werner »

Der Vater von Anna und Franz Josef hatte neun Geschwister und seine Eltern waren Mathias Kunz und Theresia Rob. Von den Geschwistern sind mir leider nur die Vor- und Nachfahren aus den beiden Ehen von Josef (1819-1858) bekannt.
Sofern Du etwas brauchen kannst.

Liebe Grüße aus Wien.
Werner
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Beitrag von Werner »

Hallo Diana,

Deinen Besuch in Wien fand ich toll. Schön langsam werden wir zusammenwachsen. Ich finde deine Kunz Recherchen in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg wunderbar, wohl durchdacht, exakt durchgeführt. Bravo und ein Dankeschön (auch von den Forenteilnehmern) für deinen Beitrag im "Rudelsdorfer Familien ABC" in Landskron und Umgebung.
Liebe Grüße aus Wien
Werner
Kunz-Kraus-Miessler
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Beitrag von Kunz-Kraus-Miessler »

Hallo lieber Werner,

Ich habe mich auch sehr über unser Kennenlernen gefreut - der Tag mit euch war ganz wunderbar.
Herzlichen Dank für das Lob, ich bleibe natürlich dran und werde neue Funde (und auch Korrekturen, die erste habe ich schon) hier teilen. Vielleicht springt ja auch noch die ein oder andere weitere Familie dabei raus, wie z.B. die Melichers, die Poneschens oder die Müllers.

Grüße aus München
Diana
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Thomas
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Re: Rudelsdorf

Beitrag von Thomas »

Hallo miteinander,
das Forum war ja jetzt 3 Wochen offline. Hier zur Erinnerung, dass es wieder geht und ihr auch hoffentlich jetzt wieder Benachrichtigungen bekommt! Grüße
Thomas
Astrid
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Re: Rudelsdorf

Beitrag von Astrid »

Hallo Schönhengstforum,

mein Name ist Astrid und ich lebe in Ingolstadt. Meine Vorfahren lebten in Landskron im Badhaus in der Badstraße bis zur Vertreibung im Februar 1946. Meine Mutter wurde im Badhaus geboren, sie war 10 Jahre alt bei Kriegsende. Mit Schrecken berichtete sie machmal von jenen Tagen. Meiner Famile gelang an dem 11. Mai 1945 die Flucht zu einem versteckten Waldhof bei Rudelsdorf, daher überlebten sie diese schreckliche Zeit. Der Waldhof war sehr steinig und gehörte wohl jemandem aus der Koblischke Familie, ich meine, er hieß Oskar. Dieser fiel im zweiten Weltkrieg an der Front. Dort auf dem Waldhof wurde meine Familie versteckt, obwohl Partisanen zuvor die Pferde "geklaut" hatten. Meine Mutter berichtete, das seien die letzten Wochen gewesen, in denen sie sich satt essen konnten, da so viel eingewecktes Fleisch nicht mehr auf dem Markt verkauft werden konnte.
Im Spätsommer oder Frühherbst kehrte die Familie in das Badhaus zurück, wo ein furchtbares Chaos anzufinden war. Das Haus wurde notdürftig hergerichtet, durfte aber nur bis zur Vertreibung am ca. 18.02.1946 bewohnt werden. Kurz zuvor mussten sich alle zu Vertreibenden bei den "Kibusch Villen" in einem Lager einfinden. Dann wurden sie tagelang in Viehwagons befördert, als Toilette diente ein stinkender Eimer in der Mitte des Wagons. Während der Fahrt wurden ihnen alle verbleibenden wertvollen Habseligkeiten von den tschechischen Bewachern entwendet. In einem Auffanglager bei Fulda wurden sie letztendlich einer Bauernfamilie zugewiesen.
Meinem Großvater, Hermann Koblischke, geb. am 23.01.1904 in Sichelsdorf auf dem Thoma Hof, gelang die Reise in das "Altreich" erst Monate später, er war als Soldat bei Kreta stationiert worden und musste sich monatelang alleine irgendwie zu seiner Familie durchschlagen. Dass er seine Familie bei Fulda unversehrt fand, grenzte wohl an ein Wunder.
Werner
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Re: Rudelsdorf Koblischke

Beitrag von Werner »

Hallo Astrid,

Herzlich Willkommen im SchönhengstForum. Es geht Dir um den Familiennamen Koblischke. Mir geht es um Rudelsdorf und ich habe vor einigen Jahren eine „Geschichte von Rudelsdorf und seinen Grundherren" geschrieben. Darin wird Herta Koblischke als Lehrerin erwähnt. Ansonst ist mir der Name Koblischke in den KIrchenbüchern von Rudelsdorf nicht untergekommen.
Damit Du ein Gefühl bekommst, wo in der Ersten Tschechoslowkischen Republik die Schulprobleme lagen nachfolgendes aus meiner Geschichte. Inkludiert den Namen Koblischke.

Die Schulen in Rudelsdorf in der Ersten Tschechoslowakischen Republik

Das Gemeindebuch berichtet ausführlich über die Schule und deren Entwicklung und bezieht sich dabei immer wieder auf die Schulchronik, in der so manches das die Schule betraf, aber auch so manches geschichtliches Ereignis festgehalten wurde. Nun bahnten sich aber mit der Tschechisierung mögliche Veränderungen an.

In allen Teilen des Landes gab es Konflikte hinsichtlich des Sprachgebrauchs, die zu einer nationalen Prestigefrage wurden. In mehrheitlich tschechischem Sprachgebiet wurden zahlreiche deutsche Schulen geschlossen und Sorge breitete sich im Dorf aus.

Die tschechische Minderheitsschule: Am 29.08.1929 erschien eine behördliche Kommission in Rudelsdorf und der tschechische Nationalverband Národní Jednota Severoceská setzte die Errichtung einer „Obecnáškola“ (tschechische Minderheitsschule) durch, obwohl das nahe Landskron bereits zu dieser Zeit eine tschechische Volks- und Bürgerschule hatte. Die neue Schule wurde vorerst ins Pfarrhaus einquartiert und am 02.09.1929 mit 10 Schülern eröffnet, die Kinder von Beschäftigten der Eisenbahn waren. Leiter der Schule war der Lehrer Bohumil Olk.

Zu Neujahr 1930 siedelte die Minderheitsschule in das neu erbaute Haus des Schneidermeisters Peter Pelzl (Nr. 21) und belegte das Stockwerk. Der Schulleiter, der Religionslehrer, der Deutschlehrer und die Handarbeitslehrerin bemühten sich um 7 Kinder. Im Schuljahr 1934/35 kam Franz Horák, 1935/36 Mirosla Sorfa und seine junge Gattin und 1937/38 Josef Slaby an die Schule.

Die deutsche Schule: Da vom Gemeinderat die Errichtung der „Obecnáškola“ vollzogen wurde, konnte die deutsche Schule ungehindert weitergeführt werden. Oberlehrer Ferdinand Jandl war im Jahr 1919 in den Ruhestand getreten. Ihm folgte 1920 Wenzel Kaspar nach, der bis zum Sommer 1936 als Oberlehrer an der deutschen Schule in Rudelsdorf wirkte.

Unterstützt wurde er von den Lehrern Josef Melzer (1914-1922), Ernst Krummel (1921-1937) und Franz Wolf (1922-1936), sowie der Lehrerin Hildegard Biel (1934-1935) bzw. den Handarbeitslehrerinnen Emilie Schüch-Thym (1919-1924), Maria Kamradek (1924-1933), Hertha Koblischke (1934-1939). Da Lehrer Krummel in den Jahren 1920-1924 mehrmals zur Dienstleistung nach Landskron berufen wurde, gab es eine Reihe von Substituten (Olga Hartmann, Franz Hartmann, Karl Dokupil, Rudolf Rössler, Karl Walter, Elsa Neugebauer, Laura Nagl, Maria Stindl, Olga Portele).
Astrid
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Re: Rudelsdorf

Beitrag von Astrid »

Hallo Werner,

vielen Dank für die Antwort. Meine Vorfahren aus der Koblischke Familie stammten aus Tschenkowitz, mein Großvater Hermann Koblischke war in Landskron Lehrer, zuvor auch in Laudon und Türpes. Sein Vater und mein Urgroßvater hieß Josef Koblischke, geb 5.03.1868 in Tschenkowitz und lebte bis 1945 in der Badstraße in Landskron. Wie die Eigentümer von dem erwähnten Hof bei Rudelsdorf in einem Waldstück genau hießen, müsste ich weiter recherchieren. Ich meinte, von einem Oskar Koblischke gehört zu haben, der im zweiten Weltkrieg fiel. Mein Großvater Hermann Koblischke lebte bis zum 17.12.1993 in Linsengericht bei Großenhausen in Hessen und redete viel über diese Zeit und die Vorfahren. Seine Mutter, Marie Koblischke, geb. Thoma, stammte, wie er, aus Sichelsdorf. Es waren Großfamilien, meine Mutter, Ilse Anna Elisabeth, geb. 11.05.1935 in Landskron im Badhaus, erlebte die schreckliche Zeit im Alter von 10 Jahren und erzählte immer wieder fragmentweise über diese Zeit.

Liebe Grüße aus Ingolstadt

Astrid
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Re: Rudelsdorf

Beitrag von Astrid »

Hallo Werner,

der Eigentümer des steinigen Hofes mit den vielen Pferden bei Rudelsdorf war ein Cousin meines Großvaters Hermann Koblischke, seine Mutter war wohl eine Anna Thoma, geb 20.01.1884. in Sichelsdorf, und dieser Oskar könnte den Nachnamen Schmeiser oder Strofuß oder eventuell Thoma gehabt haben. Soweit geht meine Recherche.

Mit lieben Gruß aus Ingolstadt

Astrid
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