Hallo Martin,
Martin hat geschrieben: wer kann mir weitere Informationen über Brohsen liefern? Erst dachte ich, es handelt sich um einen Lesefehler, weil Brohsen Lohsen in der Schreibweise sehr ähnelt, aber ein Blick auf die Karte zeigt, daß es Brohsen wirklich gibt
Das ging mir ganz ähnlich, außer daß ich dachte, daß Brohsen ein verlesenes/verschriebenes Briesen wäre!
Tatsächlich aber handelt es sich bei
Brohsen (tschech. Vrazne) um eines der beiden nach
Kornitz eingepfarrten (tschechischen) Bauerndörfer und wurde schon 1253 erstmals erwähnt. Das andere nach Kornitz eingepfarrte Bauerndorf war Mitterdorf (tschech. Bezdeci).
Kornitz selbst gehört zum Erzbistum Olmütz, vor 1938 zu Opatowic, danach zu Mährisch Trübau und alle drei Orte wiederum zum Gerichtsbezirk Gewitsch.
Die Verstorbenen der beiden nach Kornitz eingepfarrten Dörfer wurden auf dem Kornitzer Friedhof beigesetzt.
Martin hat geschrieben:Lohsen gehört noch zum Kreis Mährisch Trübau.
Doch wohin gehört Brohsen? Eingepfarrt war es wohl wie auch Lohsen bei Kronitz.
Bist Du sicher, daß
Lohsen ebenfalls nach Kornitz eingepfarrt war? Ich dachte bislang, daß das Dorf zu
Markt Türnau gehörte. Bin mir aber da auch nicht so sicher, da es nicht in mein unmittelbares Forschungsgebiet fällt.
Martin hat geschrieben:Da ich über Brohsen gar nichts weiß und über Lohsen auch nur sehr wenig, ist jegliche Info hilfreich!
Über
Brohsen könnte ich noch berichten, daß das Dorf lt. eines Aufsatzes von Maria Haiker im
"Schönhengster Jahrbuch" auf das Jahr 2004 von ursprünglich 9 Bauernhöfen, 6 Kleinbauern und Häuslern bei Kriegsende 1945 auf 35 Häuser angewachsen war. Ferner schreibt sie über Brohsen:
"Der Ort selbst besitzt eine kleine Kapelle und hat eine ungeteilte einklassige Volksschule mit tschechischer Unterrichtssprache. Brohsen war ursprünglich eine deutsche Ansiedlung und hatte ein deutsches Gemeindesiegel mit der Umschrift: Gemein Brosen Insiegel 1672. Bekannt wurde Brohsen auch durch einen Steinbruch, der schönen Marmor für den Bau mehrerer Altäre in der Olmützer Domkirche lieferte." (Jahrbuch 2004, S. 172)
Falls Du die o.a. Informationen noch nicht gehabt haben solltest, hoffe ich, daß sie Dir wenigstens ein bißchen weiterhelfen.
Nachösterlicher Nachtgruß aus Hamburg,
Gisela