Alle lieben GULASCH - Rezepte

[Giselap]

In unserer Familie lieben alle, aber auch wirklich alle ohne Ausnahme ein gut gekochtes Gulasch. Und wahrscheinlich ist es genau diesem Umstand zu verdanken, daß sich bei uns außergewöhnlich viele Variationen für selbiges angesammelt haben, deren Ursprünge fast ausnahmslos in der alten Donaumonarchie zu finden sind.

Fangen wir der Einfachheit halber also hier erst einmal mit dem Grundrezept für ein böhmisches Rindsgulasch für 4 Personen an:

RINDSGULASCH (Grundrezept)

- 500 - 1000 g Rindfleisch (Hachse, Hesse, Brust oder Querrippe) - je nach Hunger - auf jeden Fall aber am Stück wir schneiden nämlich lieber selber

- 1 Eßl. Schmalz oder Butterschmalz (geklärte Butter)

- 1 - 2 sehr große Zwiebel möglichst fein gewürfelt (aber bitte KEINE Gemüsezwiebeln, die enthalten viel zuviel Wasser und brauchen ewig zum Bräunen!!)

- 1 Knoblauchzehe zerdrückt

- Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß, getrockneter Majoran

- Wasser

- 1 - 2 Eßl. Mehl - je nach gewünschter Soßenmenge

Das Fleich in nicht zu kleine Würfel schneiden, dabei aber wirklich nur die SEHR harten Sehnen und keinesfalls eventuell vorhandenes Fett entfernen

In einem Schmortopf mit möglichst großem Durchmesser das Schmalz auf größter Htze-Stufe nahezu rauchheiß werden lassen. Die Fleischwürfel rasch von allen Seiten darin kräftig anbraten, Ziebelwürfel zugeben und kurz mit durchschwitzen, damit sie zwar schön braun, aber auf keinen Fall schwarz werden. Das Ganze kräftig mit Salz, Pfeffer, Paprika, etwas Majoran und der Knoblauchzehe würzen, alles gut durchrühren und mit soviel Wasser aufgießen, daß es knapp 2 Finger hoch im Topf steht. Deckel drauf, Hitze runterschalten und ==>> PAUSE

Nach ca. 1 1/2 Std. sollte das Fleisch weichgeschmort sein. In dieser Zeit nur öfter mal nachsehen, ob noch genügend Flüssigkeit im Topf ist, damit das Fleich nicht unkontrolliert trockenfällt und anbrennt! Im Bedarfsfall also immer wieder mal ein wenig Wasser nachgießen.

Ist also jetzt das Fleisch schön weich, die Hitze wieder bis zum Anschlag hochdrehen und die Flüssigkeit bis ans Fett verdampfen lassen, das Mehl über das Fleisch stäuben und unter Rühren solange rösten, bis das Ganze eine schöne, dunkelbraune Farbe angenommen hat. Jetzt wieder - wir rühren immer weiter!! - mit soviel Wasser aufgießen wie man Soße haben möchte, mindestens jedoch 2 Finger hoch, und das Gulasch noch einmal gut durchkochen lassen. Damit das Mehl auch wirklich gut durchgegart ist, sollte das Gericht dabei mindestens 10 - 20 Min. leise vor sich hinsimmern (köcheln).

Beilagen: Nudeln, Spätzle, Nocken, Reis, Salzkartofeln oder auch einfach nur Brot.

Salatliebhaber bereiten je nach gewählter Beilage in der langen Schmorzeit eventuell noch einen Bohnensalat mit Essig-Öl Marinade (bei Salzkartoffeln) oder aber einen Gurken- od. Grünen Blattsalat mit saurer Sahnesoße (paßt zu allem) zu.

Guten Appetit und einen sonnigen Sonntag aus Hamburg wünscht Euch Euere "Küchenfee",

Gisela (Peters)

[Giselap]

Nach längerer Zeit wieder einmal eine kleine Anregung zum Selberkochen von mir; und da ja neben den Rindsgulaschvarianten auch deren schweinerne Verwandte sehr, sehr lecker und obendrein auch noch um einiges preiswerter sind, anbei ein bei meinem Schönhengster Vater und mir heißgeliebtes Rezept (meine niedersächsische Mutter hielt das Gericht für schwerverdaulich, was es für "normale" Mägen aber eigentlich gar nicht ist, und aß daher nur uns zuliebe mit! ) für ein ungarisches


SCHWEINSPÖRKÖLT

Wie immer für ca. 4 Personen berechnet:

- 1 kg Schweinenacken ohne Knochen und fein gewürfelt od. geschnetzelt

- 2 Eßl. neutrales Öl (für hartgesottene gern auch Schweineschmalz)

- 4 Zwiebeln, grob gehackt

- je 1 rote, grüne und gelbe Paprikaschote

- 4 Knoblauchzehen, dünn gescheibt

- 1 Ds. Pizzatomaten (oder 3 - 4 frische Tomaten, fein gewürfelt)

- etwas Wasser

- 2 - 3 Eßl. Tomatenmark

- Salz, Pfeffer, wenig Zucker u. Kümmelpulver

- 1 - 2 Eßl. scharfes Paprikapulver und doppelt soviel milden Paprika

- einige Spritzer Zitronensaft

- Selleriegrün gehackt (ersatzweise Petersilie)

Paprikaschoten putzen (Deckel mit Stielansatz abschneiden, Stielansatz ausbrechen, Schoten entkernen), waschen, achteln und in nicht zu dünne Streifen schneiden. Auf gar keinen Fall häuten (Das macht nämlich nur Arbeit und bringt absolut nix außer einem gewissen Geschmacksverlust )

Fleisch in heißem Fett kurz andünsten, Zwiebelwürfel zugeben, salzen, pfeffern und zugedeckt ca. 5 Min. durchschmoren. Paprikasteifen und Knoblauchscheibchen zufügen, evtl. ein wenig Wasser angießen und wiederum zugedeckt weitere 10 Min. schmoren.

Danach das Tomatenmark unterrühren, Pizzatomaten mit Saft (oder Tomatenwürfel und etwas Wasser) zufügen, ein wenig Zucker und das Paprikapulver untermischen und im geschlossen Topf noch einmal ca. 3 bis 5 Min. durchschmoren. Evtl. auch noch etwas Wasser angießen, falls sonst der Kochlöffel darin von alleine stehen könnte.

Zum Schluß mit Kümmelpulver, Zitronensaft und nochmals mit den Gewürzen abschmecken, kurz aufkochen lassen und mit gehacktem Selleriegrün bzw. Petersilie bestreuen und servieren.

Als Beilage paßt vom Brot über Nudeln, Reis, Knödeln und Kartoffeln so ziemlich alles, was dazu gewünscht wird!
In unserer Familie bevorzugen wir Bandnudeln oder auch einen guten Kartoffelstock (= Pürree).

Guten Appetit aus Hamburg wünscht Eure Küchenfee,

Gisela

P.S. Wer's extrem eilig hat, spart sich auch das Fleischwürfeln und nimmt statt dessen 1 kg Gyros vom Metzger seines Vertrauens
Schmeckt wirklich auch ganz wunderbar

P.P.S. Auf keinen Fall jedoch fertig gewürfeltes Schweinegulasch nehmen. Dessen Garzeit wäre einfach viel zu lang

[Calpam]

Hallo Gisela,

ich freu mich immer wenn du Kochrezepte aus der K. und K. Monarchie einstellst. Ich koche sie dann auch immer nach und sie schmecken soooo lecker.

Viele Grüße
Roswitha

[Giselap]

Hallo Roswitha,

vielen Dank "für die Blumen"!
Ich freue mich natürlich sehr, daß Dir/Euch unsere alten Familienrezepte so gut schmecken.

Möglicherweise sehen mir ja auch meine Großtante Marie und alle übrigen, die mir das Kochen nahe gebracht haben und bei denen ich mich nie so richtig dafür bedankt habe, bei meinem Versuch, ihr Wissen und Können nicht der Vergessenheit anheim fallen zu lassen, von ihrer Wolke 7 aus wohlwollend über die Schulter.

Wenn ich nachher noch Zeit finde, werde ich vielleicht noch unser Martinsgansrezept a.a.O. einstellen. Das wäre ja vielleicht auch für Weihnachten etwas Passendes.

Schon fast frühlingshafter, aber leider regenfeuchter Sonntagsgruß aus Hamburg,

Gisela

[Steffis]

Sehr interessante Rezepte. Da werde ich sicher das ein oder andere einmal ausprobieren.