Lesehilfe - Brief von Anton Jäkl, Mußlau 01

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Moderator: Thomas

Zinkadolf
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Aw.: Lesehilfe - Brief von Anton Jäkl, Mußlau 01 (1874)

Beitrag von Zinkadolf »

Hallo Thomas,
Anton Jäkl gehört nicht zu meinen Vorfahren. Im Zuge der Ahnenreihe der Familie Römer aus Ditterdsorf 134 bin ich eben auch auf Jäkl gestoßen.
Die Römer von Di 134 waren eine alte Müller-Familie bis zur Vertreibung 1945. Bekannt unter den Dorfnamen Prax-Mühle. Viele Abkömmlinge habe ich erfasst.
Adolf
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo miteinander, hier ist der Teil 2. Diesmal habe ich ganz schöne Probleme, es zu transkripieren. Liebe Grüße Thomas:
Bild
Mit dem Gedanken, daß ein jeder Mensch ein klei-
nes oder ein größeres Leiden zu überstehen hat, bin
ich Vater Anton Jäkl auch von einem? solchen Leiden
in meinem Alter heimgesucht, ich erhielt vor mehreren
Jahren an meinem Fuße am Schienbein
einen Ausschlag, woraus eine Wunde wurde
für welches Uebel? ich weder eine heilende Salbe
noch je mir angerathenes? Mittel treffen kann
um zu meiner Gesundheit zu gelangen, daher bin
ich Winterszeit gezwungen mir mein Leiden
nicht zu vergrößern und das Bett zu hüten.
Zuletzt geändert von Thomas am 23.07.2013, 19:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo miteinander, hier ist der Teil 3. Diesmal finde ich es wieder einfacher zum transkripieren. Liebe Grüße Thomas
Bild
Von den Kindern sind alle verheirathet auf Wirt-
schaften bis auf der jüngsten Tochter, die noch ledig
bei mir im Ausgeding als Wirtschafterin ist, und
diese verheiratheten sind alle in meiner Nähe 1/4
Stunde von einander entfernt.
Ferner muß muß ich erwähnen, daß von der
ältesten Tochter die Tochter (der Enkel) auch schon
verheirathet ist, daher ich seit 2 Jahren Uhrgroß-
vater bin.
Zuletzt geändert von Thomas am 23.07.2013, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Thomas »

Hallo miteinander, hier ist der Teil 4. Jetzt wird es wieder schwieriger. Liebe Grüße Thomas
Bild
Die Früchte sindt im verfloßenen Jahr ziemlich
gerathen, die Winterfrucht war etwas schütter
der späte Schnee hat etwas geschadet, daher die
Sommerfrucht war dafür reichlicher, das Gewitter
hat bei uns wie auch in den umliegenden Ort-
schaften keinen Schaden angerichtet. Obst war
bei uns sehr viel. Früchtenpreis: Der Weizen der
Wiener Metzen 4 fl. 50 bis 5 fl., das Korn ist gefallen
bis auf 3 fl., die Gerste 3 fl., der Hafer 1 fl. 50, der
Metzen Obst Äpfel hat im Herbst 1fl. gekostet.
(Anmerkung: 1 fl. = 1 (Florentiner) Gulden = 100 Kreutzer, 1 Wiener Metzen waren knapp 61,5 Liter)

Lieber Vetter ich muß Ihnen etwas von unserer
Gegend mitheilen, wir Wohnen in einer
Gesunden Gegen Mährens in einem Thale
Zuletzt geändert von Thomas am 23.07.2013, 19:55, insgesamt 3-mal geändert.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo miteinander, hier ist der Teil 5:
Bild
welches Thal von der Eisenbahn durchfahren wird,
im oberen Ende des Ortes befindet sich ein ziemlich
langer Eisenbahn Tunnel, über diesen und gleich neben
diesem Tunnel entspringen aus den Bergen große
Wasserquellen, die obere Quelle wird von uns
wie von den Österreichern und selbst in der Geschichte
der Wunderfluß genannt, zu bewundern ist,
weil die Quelle mehrere Jahre sehr stark fließt,
und so wieder mehrere Jahr gänzlich verschwindet.
Zuletzt geändert von Thomas am 23.07.2013, 19:55, insgesamt 2-mal geändert.
Blaschek
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Beitrag von Blaschek »

Hallo Thomas, ein Schnellschuss aus dem Urlaub zu Teil 5:

welches Thal von der Eisenbahn durchfahren wird,
im oberen Ende des Ortes befindet sich ein ziemlich langer Eisenbahn Tunnel, über diesen und gleich neben
diesen Tunnel entspringen aus den Bergen große
Wasserquellen, die obere Quelle wird von uns
wie von den Österreichern, und selbst in der ...?...
der Wunderfluß genannt, zu bewundern ist,
weil die Quelle mehrer Jahre sehr stark fließt,
und so wieder mehrere Jahr gänzlich verschwindet.

Einstweilen liebe Grüße
Gerhard
Gerhard Blaschek
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bis heute:Heger/Heeger/Höger, Cäsar/Caesar/Cosar
vor 1800: Hofmann, Krusch, Hanisch
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Beitrag von Blaschek »

Hallo Thomas,
auch noch etwas zu Teil 2:

Mit dem Gedanken, daß ein jeder Mensch ein klei-
nes oder ein größeres Leiden zu überstehen hat, bin
ich Vater Anton Jäkl auch von einem (?) solchen Leiden
in meinem Alter heimgesucht, ich erhielt vor mehreren
Jahren an meinem Fuße am Schienbein
einen Ausschlag, woraus eine Wunde wurde
für welches Uebel? ich weder eine heilende Salbe
noch je mir angerathenes? Mittel treffen kann
um zu meiner Gesundheit zu gelangen, daher bin
ich Winterszeit gezwungen um mein Leiden
nicht zu vergrößern das Bett zu hüten.

Liebe Grüße
Gerhard
dzt. Görz
Gerhard Blaschek
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Gerhard,
vielen Dank für Deine Lesehilfe. So wird ein Schuh daraus!
Ich habe die Verbesserungen schon eingearbeitet.
Lieber Gruß
Thomas

Postskriptum: Wofür steht denn die Abkürzung dzt. vor Götz? Ich steh da wohl grad auf dem Schlauch!
Zuletzt geändert von Thomas am 23.07.2013, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Torre
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Beitrag von Torre »

Hallo Thomas,

ein schönes Dokument, das Du da hast! Hier meine Ergänzungen zu Teil 4:

Die Früchte sindt im verfloßenen Jahr ziemlich
gerathen, die Winterfrucht war etwas schütter
der späte Schnee hat etwas geschadet, daher die
Sommerfrucht war dafür reichlicher, das Gewitter
hat bei uns wie auch in den umliegenden Ort-
schaften keinen Schaden angerichtet. Obst war
bei uns sehr viel. Früchtenpreis: der Weizen der
Wiener Metzen 4 ? 50 bis 5 ?, das Korn ist gefallen
bis auf 3 ? die Gerste 3 ? der Hafer 1 ? 50.
Der
Metzen Obst Äpfel hat im Herbst 1 ? gekostet.

Die ? (es sollte sich eigentlich um ein 'f.' oder 'fl.' handeln) bezeichnen das Währungskürzel. Wenn ich das richtig auf dem Radar habe, wurde im KuK-Reich 1879 mit Gulden und Kreuzer bezahlt. Das Währungssystem war seit 1858 bereits dezimalisiert, d.h. 1 Gulden = 100 Kreuzer.

Bei 'Korn' handelt es sich vermutlich um Roggen. Jedenfalls muss etwas anderes gemeints sein, als die übrigen genannten Getreidesorten, denn sonst ergibt die Preisaufzählung keinen richtigen Sinn.

Außerdem habe ich noch herausgefunden: 1 Wiener Metzen waren knapp 61,5 Liter. Quelle: Z.B. hier

Grüße
Uwe
Forschungsschwerpunkte:
Mändrik, Gayer, Jansdorf, Nikl, Strokele
Lauterbach, Strenitz, Zwittau
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Beitrag von Blaschek »

Hallo Thomas,

dzt. Görz soll heissen, dass ich mich derzeit (das war gestern, heute bin ich schon in Kärnten) aufhalte. Görz ist der historische (deutsche) Name der heute zwischen Italien - Gorizia und Slowenien - Nova Goriza geteilten Stadt.

Klar?

Liebe Grüße
Gerhard
dzt. Nassfeld/Kärnten
Gerhard Blaschek
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Beitrag von Thomas »

Torre hat geschrieben:Hier meine Ergänzungen zu Teil 4: ... Grüße Uwe
Hallo Uwe,
auch Dir vielen Dank für die wertvollen Ergänzungen, die nun eingearbeitet sind.
Viele Grüße
Thomas
Zuletzt geändert von Thomas am 23.07.2013, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
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