Urbare

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Laubendorf
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Urbare

Beitrag von Laubendorf »

Ich bitte um eine Deutungshilfe für folgenden Sachverhalt:
Im Laubendorf-Teil des Urbars der Herrschaft Bistrau von 1592 findet sich u. a. folgender Eintrag:
Ondřej Štindl – 8,5 prutu pole
 úroku svatojiřského 25,5 groše 1 denár
 úroku svatohavelského tolikéž
 berně vánoční 8,5 groše
 roboty ženní 3, s koňmi 2 dny
 slepice 3
 žita 1 korec 1 čtvrt, ovsa tolikéž
 semence 8,5 žejdlíků

Was bedeutet der Terminus "8,5 pruto pole"? Prut = Rute ist ein Längenmaß (altböhmisch=4,78 m, später 2,92 m). Hier wird Prut aber offensichtlich als Flächenmaß benutzt. Wer kennt den Umrechnungsfaktor?
Johann Neudert
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ErichB
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Wohnort: Wien

Aw.: Urbare

Beitrag von ErichB »

Hallo Johann!

Laut Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Ma%C3%9Fe_und_Gewichte_%28Preu%C3%9Fen%29 wird Rute als Quadrat-Rute auch als Flächenmaß benutzt.
Oder auch hier: http://wiki-de.genealogy.net/Fl%C3%A4chenma%C3%9Fe

Liebe Grüße aus Wien
Erich
Erich

Familiennamen: Zecha, Zoff(e)l, Zawadsky - Kunzendorf
Besau, Pesau, Schuckert, Schuggert, Preissl, Preißl, Schramm, Pritz, Nickl
Laubendorf
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Aw.: Urbare

Beitrag von Laubendorf »

Umrechnung von Prut (Rute) in Hektar
Vielen Dank für die beiden Internetadressen! Doch leider sind sie nicht zielführend; denn die darin angegebenen Umrechnungsfaktoren würden zu Grundstücksgrößen <100 m2 führen.

So habe ich mich selbst auf die Suche begeben und die Seite
http://www.jednotky.cz/obsah/ctverecny-prut/
gefunden, nach welcher 1 prut=1,599 ha ist. Ich konnte also die Größe des Grundeigentums Laubendorfer Bauern in den Jahren 1557 und 1592 berechnen und die Flächen summieren. Doch damit entstand eine weitere, für mich nicht beantwortbare Frage: Kann es sein, dass 350 Jahre nach der Ortsgründung erst 1 Drittel (!) der späteren Gesamt-Grundfläche gerodet und kolonisiert waren? Oder: Gibt es noch einen anderen, größeren Umrechnungsfaktor von Prut in ha als 1,599, den ich hätte anwenden müssen?
Wem von Ihnen sind Urbare Ihrer Heimatorte aus dem 16. und 17. Jahrhundert bekannt, und wer hat sie auch ausgewertet und ist zu ähnlichen oder anderen Ergebnissen gekommen?

Übrigens können Urbare wie auch Grundbücher hilfreich bei der Vorfahrensuche sein, sofern man sich bei der dieser im 16. und 17. Jahrhundert bewegt!

Leider spielen Fragen der Geschichte des Schönhengstgaues in diesem Forum eine marginale Rolle, was ich bedaure. Hingegen gibt es massenhaft Dialoge, die gut und gerne auch am Telefon geführt werden könnten, weil deren Inhalt Dritte nicht interessiert.


Ich freue mich auf Antworten in der Sache und auf meine Kritik und grüße - wie immer - mit meinem richtigen Namen.
Johann Neudert[/b]
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